Rückblick auf das tanz.nord Symposium: »Tanz schafft Räume« am 10.10.2024

vor 15 Minuten

Die Veranstaltung »Tanz schafft Räume – tanz.nord Symposium zu nachhaltigen Partnerschaften und Strukturen«, die am 10. Oktober 2024 im Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe stattfand, bot Tanzschaffenden und Vertreter:innen aus Politik, Kultur und Verwaltung Raum für Reflexion, Diskussion und die Erarbeitung von Strategien, um die Tanzlandschaft Schleswig-Holsteins und Hamburgs zu stärken.

Der Nachmittag begann um 15:00 Uhr mit einem intensiven Austauschformat im bewährten #lab-Modus, das exklusiv für Tanzschaffende reserviert war. Unter der Leitung von Mark Christoph Klee widmeten sich zwölf Tanzschaffende aus Hamburg und Schleswig-Holstein der Frage, wie sie ihre Kunst einem breiteren Publikum zugänglich machen können. Hierbei standen vor allem Strategien zur Publikumsentwicklung im Vordergrund – ein zentrales Thema, insbesondere für Künstler:innen, die sowohl im ländlichen Raum als auch in größeren Städten arbeiten.

Die Diskussionen und praktischen Übungen waren darauf ausgelegt, Sehgewohnheiten des Publikums zu analysieren und Methoden zu entwickeln, wie komplexe künstlerische Konzepte besser vermittelt werden können. Besonders wertvoll war der Austausch über verschiedene Zielgruppen – von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Erwachsenen – und wie Tanzschaffende ihre Kommunikation, Ästhetik und Formate an diese anpassen können. Es zeigte sich, dass nicht nur kreative Herangehensweisen gefragt sind, sondern auch eine stärkere Vernetzung zwischen Künstler:innen, Spielstätten und der Öffentlichkeit, um das Potenzial der Tanzkunst in der Region auszuschöpfen.

Nach einer kurzen Pause folgte um 19:00 Uhr die Performance der Neuproduktion »in hell, I’ll be in good company« von Arianna di Palma und Finja Kelpe. Die eindrucksvolle Darbietung war der ideale Auftakt für die anschließende Paneldiskussion, die zentrale Fragen zur Zukunft der Tanzszene im Norden aufgriff. Unter der Moderation der Tanzexpertin und Journalistin Dr. Elisabeth Nehring diskutierten Uta Röpcke (MdL, Schleswig-Holstein/GRÜNE), Hannah Kayenburg (Behörde für Kultur und Medien Hamburg), Mark Christoph Klee (Tanzschaffender und Mitinitiator von tanz.nord) sowie Sven Christian Schuch (Künstlerischer Leiter, spce | Muthesius) über die Herausforderungen und Chancen der freien Tanzszene.

Die Diskussion thematisierte insbesondere die Bedeutung von struktureller Förderung und wie der Tanz als Kunstform besser in politische Entscheidungsprozesse integriert werden kann. Ein zentraler Aspekt war die Notwendigkeit, nachhaltige Fördermodelle zu entwickeln, die es Tanzschaffenden und Projekten ermöglichen, langfristig künstlerisch zu arbeiten. Die Panelist:innen betonten die Bedeutung einer engeren Zusammenarbeit, um innovative Projekte und Partnerschaften zu fördern.

Der Abend endete mit einem informellen Ausklang um 21:00 Uhr, bei dem die Teilnehmer:innen die Möglichkeit hatten, die Gespräche aus der Diskussion in lockerer Atmosphäre fortzusetzen und neue Kontakte zu knüpfen. Dieser Austausch war ein wichtiger Bestandteil des Symposiums, um die Netzwerke der freien Szene weiter zu stärken und die Dringlichkeit der Anliegen der Tanzschaffenden zu unterstreichen.

Das Symposium hat einmal mehr gezeigt, wie unverzichtbar der Austausch und die Zusammenarbeit innerhalb der freien Tanzszene sind. Angesichts der aktuellen Unsicherheiten wurde deutlich, dass es weiterhin engagierter Anstrengungen bedarf, um die bestehenden Strukturen und Netzwerke zu erhalten. Die offene und konstruktive Atmosphäre, sowohl im tanz.nord #lab als auch während der Paneldiskussion, war ein ermutigendes Zeichen dafür, dass die Tanzszene im Norden bereit ist, sich den kommenden Herausforderungen zu stellen und ihre Stimme für die Zukunft des Tanzes zu erheben.